Digitalisierung mobiler Arbeitsabläufe
Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Michael Baranek, Leiter Product Engagement & Lifecycle Management Cluster Mobile bei der DB Systel GmbH, über die digitale Transformation bei der Bahn.
Seit wann treiben Sie „die Digitalisierung“ der Arbeitsprozesse von mobilen Mitarbeitern voran und warum?
Die Digitalisierung ist bereits seit geraumer Zeit ein Top-Thema im Deutsche Bahn Konzern. Durch neue Technologien werden Arbeitsabläufe und Wertschöpfungsketten optimiert und effizienter gestaltet. Der Großteil der Mitarbeiter im Konzern ist mobil, somit ist der Bedarf groß, alle notwendigen Informationen für die tägliche Arbeit konzentriert und zentral abrufbar zu machen. RiM (Rail-in-Motion) liefert hier als Standardprodukt die Plattform, um auf vielfache Weise mithilfe von Tablets einen Daten- und Informationsaustausch zu ermöglichen. Darüber hinaus haben wir durch die Reduktion von papierbasierten Prozessen den schönen Nebeneffekt, dass wir die konzerneigenen Ökologieziele unterstützen.
Wie haben Sie es geschafft, die Mitarbeiter in den kontinuierlichen Transformationsprozess einzubinden?
Meiner Meinung nach geht eine erfolgreiche Digitalisierung vom Mitarbeiter aus. In dem Transformationsprozess vom analogen zum digitalen Mitarbeiter wurden sehr erfahrene Mitarbeiter aus dem Betrieb („Lead User“) in die Produktentwicklung eingebunden. Ihre Motivation, sich an diesem Prozess aktiv zu beteiligen, bestand darin, an einer Lösung mitzuwirken, die auf ihre tatsächlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Somit ist der Transformationsprozess neben allen technologischen Aspekten erfolgsentscheidend.
Was kann Rail-in-Motion? Wie nutzt es Unternehmen?
RiM wurde als Produktplattform entwickelt, um möglichst vielseitig einsetzbar zu sein. Es ermöglicht verschiedenen Kunden- und Berufsgruppen wie Triebfahrzeugführern oder Bordpersonal einen sicheren Zugriff auf Informationen, die für den täglichen Arbeitsablauf notwendig sind. So kann z. B. ein Dienstantritt komfortabel über das Tablet erfolgen, Wegezeiten können so optimiert werden. Wichtige Dokumente wie Weisungen und Richtlinien stehen dem Anwender in der aktuellsten Version elektronisch zur Verfügung. Das Anfertigen und Mitführen von Papierbelegen entfällt. Um eine hohe Akzeptanz und Wiederverwendbarkeit für unterschiedlichste Anwendungsfälle zu erreichen, haben wir RiM als Standardprodukt entwickelt. Hieraus ergeben sich auch Synergieeffekte für unsere Kunden.
Wie positioniert sich Ihr Unternehmen im Kontext des „digitalen Wandels“ in den nächsten 2-3 Jahren?
Wir verstehen uns als wesentlicher Mitgestalter der Mobilität und Logistik von morgen. Dementsprechend betrachten wir den digitalen Wandel aus zwei Perspektiven. Zum einen werden kundenorientierte Lösungen entwickelt, vom mobilen Reiseassistenten bis hin zu Informations- und Entertainment-Lösungen, die die Reise mit der Bahn angenehmer gestalten. Zum anderen werden auch betriebsorientierte Lösungen den digitalen Wandel gestalten. Hier seien neben Rail-in-Motion, welches unsere Mitarbeiter unterstützt, auch Initiativen wie die sensorische Überwachung von Zügen im Sinne der betrieblichen Optimierung erwähnt.