Unternehmen müssen datengetrieben werden
Unternehmen müssen datengetrieben werden, formuliert Dorian Selz von Squirro seine Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft. Aus diesem Blickwinkel heraus betrachtet, ist es höchst erstaunlich, wie die digitale Transformation von vielen Entscheidern immernoch verstanden wird.
Herr Dr. Selz, wenn Sie das Jahr 2018 auf drei Begriffe bringen müssten, die besonders prägend waren, welche sind das?
KI – in aller Munde. Und doch verhält es sich ein wenig wie damals, als in den 90 Jahren das Internet in die Öffentlichkeit drängte. Es brauchte mehrere Jahre bis die Anfangseuphorie sich in echte Anwendungen (außerhalb der ‚Killer‘-Anwendung Email) umsetzte. Dann aber wurden binnen kurzer Zeit ganze Branchen komplett umgekrempelt. Genau das passiert gerade mit KI.
Blockchain – Die Entzauberung einer gehypten Technologie hat begonnen. Bitcoin und andere auf der Blockchain aufbauende Währungen haben deutlich an Wert verloren. Die Technologie selber wartet außerhalb der Währungsanwendung nach wie vor auf überzeugende Anwendungsfälle.
Brexit – In der jüngeren Geschichte gab es das wohl noch nie, dass sich ein ganzes Land derart verrannt hat und drei Monate vor dem Austrittsdatum keinen mehrheitsfähigen Weg für die eigene Zukunft hat.
Wie werden sich diese Begriffe 2019 weiterentwickeln?
KI – 2019 wird ein Übergangsjahr. So wie damals 1998. Der KI-Expresszug wird danach nicht mehr aufzuhalten sein. Die ökonomische Notwendigkeit, nämlich die Ressource ‚Daten‘ richtig zu nutzen, ist für die meisten zwingend. Dazu ist KI der Schlüssel.
Blockchain – Wir werden wohl die ersten richtig nützlichen Anwendungen sehen, z.B. im Bereich Trade Financing. Dazu aber auch viel Ernüchterung, über den Unsinn, Daten tausendfach zu replizieren wo nicht notwendig.
Brexit – Die Zeit wird unerbittlich für eine „Lösung“ sorgen. Die Gefahr ist groß, dass dieses Resultat niemanden zufriedenstellt und die Unsicherheit weitergeht. Das ist Gift für den Wirtschaftsstandort Großbritannien.
Welche Lernkurve werden Ihrer Meinung nach das C-Level aber auch die zweite Führungsebene der Unternehmen in den kommenden 12 Monaten an den Tag legen müssen?
Immer wieder erstaunlich finde ich, wenn Unternehmen zwar „Digitale Transformation“ sagen, aber in der Realität lieber an überkommenen Geschäftsmodellen festhalten, als die Chance zu ergreifen. Oft sind kurzfristige Gewinn- und Umsatzeinbußen, die jede Veränderung mit sich bringt, der Verhinderungsfaktor. Wir haben hier allerdings eine Situation, in der die Zahnpasta sich nicht mehr in die Tube zurückpressen lässt.
Welche Technologie wird aus Ihrer Sicht in 2019 wichtig werden, die derzeit vielleicht noch unterschätzt wird?
Ich halte es mit Einstein: Die einzig sichere Vorhersage über die Zukunft ist, dass sie unsicher ist.
Was erwarten Sie in 2019 von politischen Entscheidungsträgern?
Die in der jüngeren Vergangenheit geschaffenen Ungleichgewichte sorgen für eine gewaltige Unwucht. Vielfach wurde in den letzten Jahren eine Symptompolitik betrieben – Beispiel Rentensysteme. Es würde mich freuen, wenn hier griffige Lösungen zumindest angeschoben werden.
Der vor ein paar Tagen erreichte zwingende Konsens zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens ist ein gutes Beispiel in welche Richtung es gehen sollte.
Was werden wir in Bezug auf Ihr Haus 2019 erwarten können?
Das Zeitalter von Daten als neuer Währung hat gerade erst angefangen. Mit Squirro setzen wir uns zum Ziel Firmen dabei zu unterstützen mit ihrem wertvollsten Rohstoff mehr zu machen. In welcher Form, werden wir sehen.
Weitere Informationen unter:
www.squirro.com
CC BY-SA 4.0 DE
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