IAB-Arbeitsmarktbarometer setzt Abwärtstrend fort
Im Vergleich zum Vormonat sinkt das IAB-Arbeitsmarktbarometer geringfügig um 0,1 Punkte. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) befindet sich mit 99,5 Punkten unter dem neutralen Wert von 100. Auch das European Labour Market Barometer sinkt – und das bereits zum siebten Mal in Folge. Mit einem Minus von 0,2 Punkten entfernt es sich im November mit 99,0 Punkten noch stärker von der Marke von 100.
„Die Arbeitsagenturen erwarten zwar keinen Einbruch bei der Beschäftigung, aber der steigende Trend bei der Zahl der Arbeitslosen hat sich erst einmal festgesetzt“, erklärt Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ am IAB. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit stagniert bei 96,5 Punkten und bietet damit weiterhin einen pessimistischen Ausblick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten. Die Beschäftigungskomponente fällt um 0,2 Punkte auf 102,5 Punkte. Die Beschäftigungsaussichten haben sich damit leicht verschlechtert, bleiben aber weiterhin positiv. „Der Arbeitsmarkt hält sich leidlich, aber besser wird es erst, wenn die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt“, so Weber. „Die Chance auf eine Erholung ist noch immer da. Für einen transformationsorientierten Wirtschaftsaufschwung ist es aber entscheidend, dass öffentliche Investitionen und Investitionsförderung finanziert werden können.“
Das European Labour Market Barometer verzeichnet den siebten Rückgang in Folge. Es fällt im November, wie bereits im Vormonat, um weitere 0,2 Punkte und steht nun bei 99,0 Punkten. „Die Wirtschaftsflaute lastet weiter auf den europäischen Arbeitsmärkten“, kommentiert Ökonom Weber. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit fällt um 0,1 Punkte auf 97,4 Punkte und bleibt damit deutlich im negativen Bereich. Die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung steht bei 100,7 Punkten. Sie fällt damit um 0,2 Punkte schlechter aus als im Oktober. Trotz des abermaligen Rückgangs bleiben die Beschäftigungsaussichten leicht im positiven Bereich.
Datengrundlage
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.
Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Tschechien und Zypern.
Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labor Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
Verwandte Datenangebote:
Europäisches Arbeitsmarktbarometer findet sich unter https://iab.de/en/daten/european-labour-market-barometer/.
Arbeitskräfteknappheits-Index des IAB finden Sie unter https://iab.de/daten/arbeitskraefteknappheits-index/
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