von Gordon Herenz

Deutschland ist das Land der E-Bikes! In keinem anderen europäischen Land erfreut sich das futuristische Elektrorad so großer Beliebtheit. Da verwundert es nicht, dass auch Arbeitnehmer*innen vermehrt auf den willkommenen grünen Trend aufsteigen und anstelle eines Dienstwagens lieber ein Dienstrad fahren (wollen). Ob der Firmenwagen bald komplett ausgedient hat, wird sich zeigen. Dass sich immer mehr Menschen mit der umweltfreundlichen Alternative auseinandersetzen, bestätigen jedoch Daten der Google Trends Analyse sowie gezielte Auswertungen der Suchanfragen bei Google.

Das Dienstrad im Fokus der Aufmerksamkeit: Was verraten uns Google-Daten?

Die Entwicklung der Suchanfrage „Dienstrad“ im Zeitraum der vergangenen zehn Jahre zeigt: Das Interesse an einem Fahrrad im Businessumfeld steigt laut Google Trends stetig an. Ihren bisherigen Höhepunkt erreichte die Suchanfrage im Sommer 2020 – Tendenz steigend! Im Frühjahr 2021 werden neue Höchstwerte erwartet.

Parallel dazu lässt sich ein weiterer spannender Trend beobachten: Auch die Suche nach „E-Bikes“ nimmt stark zu. Während in den Jahren 2018 und 2019 kaum ein Anstieg zu verzeichnen war, zeigten Google-Nutzer im Sommer 2020 doppelt so häufig Interesse an klimafreundlicher Mobilität in Form von Elektrofahrrädern. Im Vergleich dazu stagniert die Auseinandersetzung mit dem Thema „Dienstwagen“ – zumindest auf Google – seit Jahren. Ein Trend ist hier nicht erkennbar.

Das Software-Unternehmen SEMrush bestätigt in seiner „War for Talents“ Web-Studie, dass das Keyword „Dienstrad“ im Jahr 2021 etwa 848 % häufiger gegoogelt wird als noch 2014. Auch die Suchanfrage „Dienstfahrrad“ ist stark gestiegen (+292 %). Es ist davon auszugehen, dass Diensträder künftig vermehrt zum zentralen Mitarbeiter-Benefit und damit zu einem unverzichtbaren Bestandteil eines Unternehmens aufsteigen.

Funktioniert das Dienstrad als adäquater Autoersatz?

Fest steht, dass die autodominierenden Städte in Deutschland langfristig sauberer und umweltfreundlicher werden müssen. Der Berufsverkehr spielt dabei eine entscheidende Rolle. Auch die Stimmen der zukünftigen Arbeitnehmer*innen werden immer lauter. Spätestens die „Fridays for Future“-Proteste der jungen Generation machen es deutlich: Es wird Zeit, nachhaltig zu handeln.

Die Vorteile der Fahrradnutzung liegen dabei – insbesondere in urbanen Gegenden – klar auf der Hand:

  • Keine Parkplatzsuche
  • Kein Stau im Morgen- und Abendverkehr
  • Umweltfreundliche Fortbewegung
  • Bessere Fitness durch regelmäßige Bewegung
  • Niedrigere Instandhaltungskosten
  • Lärmreduzierte Innenstädte

Der aktuelle Mobilitäts-Check des E-Bike-Herstellers VanMoof verrät: Überraschenderweise können E-Bikes mit den Ansprüchen der Autofahrer*innen mithalten. Demnach weisen sowohl Auto- als auch E-Bike-Fahrer*innen ein ähnliches Nutzerverhalten auf, indem sie im Schnitt gleiche Strecken innerhalb einer vergleichbaren Zeit zurücklegen. Wer als Arbeitgeber weiterhin konkurrenzfähig bleiben möchte, muss sich in der Verantwortung sehen, auf Markttrends zu reagieren und positive Entwicklungen wie diese aktiv mitzugestalten.

Funktioniert das E-Bike als Autoersatz in Deutschland? Internetnutzer*innen, Arbeitnehmer*innen und Daten sagen: Ja!