Alipay und WeChat folgen Touristen in die Geschäfte.
Für deutsche Händler bieten sich dadurch neue interessante Möglichkeiten, an der Reise- und Konsumlust der Chinesen zu partizipieren, in dem sie mehr internationale Zahlungsakzeptanzen anbieten.
Goldene Woche
Chinas Goldene Woche begann am 1. Oktober, und mit ihr könnten auch Städte und Händler für Alipay und WeChat Pay werben, um chinesische Touristendollars zu gewinnen.
Die Goldene Woche in China ist ein halbjährlicher Verbraucherurlaub. Die erste Goldene Woche fällt mit dem chinesischen Neujahrsfest zusammen, das im Januar oder Februar beginnt. Die zweite Goldene Woche beginnt mit dem chinesischen Nationalfeiertag, der die Gründung der Volksrepublik feiert. Für die Herbstferien wurden rund 700 Millionen chinesische Verbraucher auf Reisen im In- und Ausland geschätzt. Chinesische Touristen auf der ganzen Welt sind bekannt für ihre hohen Ausgaben, die dazu führen, dass die Gelder anderer Touristengruppen in den Schatten gestellt werden.
In vielen Ländern haben Händler und Acquirer daher die Willkommensmatte für Alipay und WeChat Pay ausgerollt, um chinesische Touristen zu ermutigen, Geld in ihren Geschäften auszugeben.
Heimische Vorreiter
Mittlerweile haben auch erste Unternehmen in Deutschland die Zahlung per Alipay und/oder WeChat Pay eingeführt. Beispiele hierfür finden sich in der Touristenbranche. Chinesische Reisende stellen mit 2,5 Millionen Übernachtungen pro Jahr in Deutschland die zweitgrößte Reisegruppe aus Übersee dar.
Ein weiterer Vorreiter: Das Fashion- und Lifestyle Unternehmen Breuninger führte diesen Sommer die chinesischen Mobile-Payment-Methoden Alipay und WeChat Pay, unterstützt von Wirecard, einem spezialisierten Unternehmen für digitale Finanztechnologien, ein. Breuninger ist damit der erste deutsche Department Store, der in all seinen elf Häusern die beiden führenden digitalen chinesischen Bezahloptionen anbietet. Die Einführung der Wirecard ePOS App ins Kassensystem ermöglicht Breuninger eine einfache Alipay- und WeChat Pay-Integration, sodass chinesische Touristen am Point Of Sale von ihrer präferierten mobilen Bezahllösung profitieren können.
Die Lösung bietet Einzelhändlern ein digitales Ökosystem mit globalen Zahlungsoptionen und weiteren Mehrwertdiensten.
Laut dem „Outbound Chinese Tourism and Consumption Trend: 2017 Survey“ von Nielsen würden übrigens über 90 % der Chinesen bei Reisen ins Ausland mobile Zahlungen in Betracht ziehen, wenn Händler dies auch akzeptieren.
Bei einer Ausgabenhöhe für Auslandsreisen, allein im Jahr 2016 von 261,1 Milliarden US-Dollar, könnten noch viele deutsche Händler mehr Umsatz durch den Einsatz chinesischer Mobile-Payment-Lösungen generieren!
Da chinesische Bürger von ihrer Regierung in Bezug auf die Höhe der Reisekosten eingeschränkt sind, ist die Förderung der Verwendung von Alipay und anderen mobilen Zahlungsinstrumenten eine Möglichkeit für Händler, den Touristen zu helfen, diese Einschränkung zu umgehen und mehr Umsatz zu generieren. Win-Win.