Diversität und Inklusion leben
„Diversität ist, zu einer Party eingeladen zu werden, Inklusion hingegen ist, zum Tanz aufgefordert zu werden.“
Kathleen Jaedtke, Head of Marketing DACH bei HubSpot und auch zuständig für das Hiring von Marketing-Talenten erläutert im Gespräch mit der Redaktion, warum Diversität und Inklusion Chefsache ist.
Frau Jaedtke, was verstehen Ihr Haus und Sie unter Diversity?
Diversität ist die Zusammensetzung der Belegschaft, ob auf das Geschlecht, die Herkunft oder das Alter bezogen. Diversität und Inklusion werden vermeintlich oft gleichgesetzt, aber es sind verschiedene Dinge. Inklusion ist die Unternehmenskultur, die eine diverse Belegschaft gedeihen lässt. Um es plastisch zu sagen: Diversität ist, zu einer Party eingeladen zu werden, Inklusion hingegen ist, zum Tanz aufgefordert zu werden. Um eine Wirkung zu entfalten, dürfen Diversität und Inklusion nicht in HR oder Recruiting aufgehängt sein, sondern ganz oben im Unternehmen.
Weshalb setzen Sie auf Diversity?
Wir haben eine Verantwortung, den gesellschaftlichen Wandel nachhaltig voranzutreiben und faire Gemeinschaften und Chancen aufzubauen. Eine herausragende Unternehmenskultur zieht talentierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, und erlaubt es ihnen, sich weiterzuentwickeln und ihr volles Potenzial zu entfalten, was auf den Unternehmenserfolg einzahlt. Deshalb sind für uns Diversitäts- und Inklusionsziele Teil der Unternehmensziele. Für uns ist es wichtig, dass sich die Vielfalt unserer Kundschaft auch in unserem Team widerspiegelt.
„Managerinnen und Manager spielen eine entscheidende Rolle für die Erfahrungen der Mitarbeitenden mit Inklusion und Zugehörigkeit.“
Wie entwickeln Ihre Teams ein gemeinsames Mindset? Wie unterstützen Sie Ihre Führungskräfte dabei?
Wir haben einen Culture Code, der sowohl ein Leitfaden für unsere Mitarbeitenden darstellt als auch eine Sammlung von gemeinsamen Überzeugungen. Er spiegelt die Unternehmenskultur wider, die wir bei HubSpot tagtäglich leben, und dient auch als Wegweiser für Zukunft.
Zudem haben wir für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein verpflichtendes Antirassismus-Training eingeführt. Es ist notwendig, dass alle verstehen, wie systemischer Rassismus auf uns alle einwirkt und wie wir selbst aktiv einen Wandel herbeiführen können. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei HubSpot sollen sich willkommen und wertgeschätzt fühlen für das, was sie sind, woran sie glauben und was sie erlebt haben.
Außerdem nehmen alle Führungskräfte zusätzlich zum allgemeinen Antirassismus-Training an einem speziellen Kurs mit dem Titel „Antirassismus für Führungskräfte bei HubSpot“ teil. Das ist wichtig, denn Managerinnen und Manager spielen eine entscheidende Rolle für die Erfahrungen der Mitarbeitenden mit Inklusion und Zugehörigkeit. Wir nehmen diese Verantwortung sehr ernst.
Wie haben Sie das Thema Diversity Management im Unternehmen und in Ihrer Unternehmenskultur dauerhaft verankert?
Vor vier Jahren haben wir uns unsere Zahlen rund um Diversität und Inklusion genau angeschaut und waren nicht sonderlich zufrieden. Wir waren nicht so divers aufgestellt, wie wir es gerne sein wollten. Seitdem hängen wir Diversität und Inklusion ganz oben im Unternehmen auf.
Unsere Zahlen und Fortschritte veröffentlichen wir jährlich in einem „Diversity, Inclusion & Belonging Report“. Damit zeigen wir unsere Verantwortung und legen gleichzeitig unsere Fortschritte für alle offen – für unsere Kundschaft, Mitarbeitenden, Bewerbenden und für alle Interessierten. Wir sind eines der wenigen börsennotierten Unternehmen, besonders im Technologie-Bereich, die so transparent sind.
Um eine diverse und inklusive Unternehmenskultur bei HubSpot kümmert sich das Global Culture Team. Sie organisieren verschiedene Aktivitäten oder entwickeln Schulungsprogramme, wie beispielsweise das Antirassismus-Training.
Inwieweit ist bei HubSpot Diversity bereits Alltag?
Ein Indikator für unsere Fortschritte in Sachen Diversity sind unsere aktiven und stets wachsenden Employee Resource Groups. Das sind Mitarbeitergruppen, die als Rückzugsorte bei der Arbeit dienen und sowohl intern als auch extern Austausch- und Networking-Möglichkeiten bieten, beispielsweise Women@HubSpot, Families@HubSpot, People of Color at HubSpot (POCaH), BLACKhub oder LGBTQ+ Alliance.
Jede Gruppe wird von zwei C-Level-Führungskräften unterstützt, die an monatlichen Treffen teilnehmen, Feedback annehmen und die Ideen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Leitungsebene bringen.
Zudem produzieren wir externe Inhalte für unsere Kanäle unter Einhaltung von unseren internen Zielen zu Diversität und Inklusion. Dies spiegelt sich unter anderem in einer entsprechenden Bildsprache auf unseren Social-Media-Kanälen und auf dem Blog sowie in der Auswahl von Persönlichkeiten für unseren Podcast „The Digital Helpdesk“ wider. Wir haben einen Inclusive Language Guide entwickelt und bilden uns in diversen Workshops zum Thema weiter. Wir verpflichten uns, psychologische Sicherheit für unsere Mitarbeitenden sowie das Einhalten von Diversitätszielen beim Einstellen von neuen Mitarbeitenden sicherzustellen.
„Um eine diverse und inklusive Unternehmenskultur bei HubSpot kümmert sich das Global Culture Team. Sie organisieren verschiedene Aktivitäten oder entwickeln Schulungsprogramme, wie beispielsweise das Antirassismus-Training.“
Inwiefern schlägt sich Ihre Diversity-Management-Strategie auch im Unternehmenserfolg nieder?
Wir glauben daran, dass unterschiedliche Perspektiven HubSpot zu einem besseren Unternehmen machen. Deshalb sind wir bemüht, ein vielfältiges und integratives Umfeld zu schaffen, in dem sich unsere Mitarbeitenden zugehörig fühlen. Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind produktiver. Wir zählen laut Glassdoor zu den vier beliebtesten Arbeitgebern 2021 und wurden unter anderem von Great Place to Work, Comparably, Fortune, Entrepreneur und Inc. für unsere Unternehmenskultur allgemein und auch im Bereich Diversity ausgezeichnet.
Woran erkennen Ihre Bewerber, dass das Thema „Diversity“ bei HubSpot auch gelebt wird?
Unser Culture Code und Diversity-Report sind öffentlich zugänglich. Der Report macht deutlich, wie groß unsere Bemühungen sind, ein diverser und inklusiver Arbeitgeber zu werden. Und wir können einige Fortschritte verzeichnen, auch wenn wir noch lange nicht dort sind, wo wir hinwollen. Seit 2017 ist der Anteil der Mitarbeitenden aus der BIPoC-Gruppe (Black, Indigenous and People of Color) in Nordamerika von 12 Prozent auf 27,4 Prozent gestiegen. Zudem stieg der Anteil an weiblichen und geschlechtsneutralen Personen in Führungspositionen weltweit um 6 Prozent. Auch unser Führungsteam ist divers aufgestellt. Seit September ist Yamini Rangan als CEO an der Spitze. Die ehemalige Chief Customer Officer bei HubSpot ist indisch-amerikanischer Herkunft.
Neben unseren Corporate-Accounts auf Social Media pflegen wir auch separate Kanäle für das (Arbeits-)Leben bei HubSpot beispielsweise auf Instagram oder Twitter. Dort können Bewerbende hinter die Kulissen blicken.
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