Künstliche Intelligenz im Mittelstand
Schlüsseltechnologie, Hoffnungsträger – oder doch Bedrohung?
Künstliche Intelligenz (KI) bietet dem Mittelstand große Chancen – ob für optimierte Prozesse, Automatisierung oder einen effizienteren Einsatz von Ressourcen. Besonders hohe Relevanz für den Einsatz von KI-basierten Lösungen in mittelständischen Unternehmen ergeben sich in der Logistik, im Kundenservice und bei Produktinnovationen, wie die Expertenbefragung „Künstliche Intelligenz im Mittelstand – Relevanz, Anwendungen, Transfer“ zeigt.
Künstliche Intelligenz (KI) ist keine Zukunftsmusik: Gerade auch für mittelständische Betriebe ergeben sich durch KI unzählige Möglichkeiten, die vielerorts schon genutzt werden. Durch eine intelligente Produktionssteuerung wird die Ressourcen- und Mitarbeiterplanung flexibler, smarte Kamerasysteme erhöhen die Effizienz der Qualitätsprüfung oder Produktionsausschuss wird durch intelligente Systeme vermieden.
Die zahlreichen Chancen durch den KI-Einsatz sollten deutsche Unternehmen nicht ungenutzt lassen, wenn sie auch künftig auf den internationalen Märkten die Nase vorn haben wollen. So bewerten 77 Prozent der befragten Experten der Kurz-Studie „Künstliche Intelligenz im Mittelstand – Relevanz, Anwendungen, Transfer“ des Förderschwerpunkts Mittelstand-Digital die neuen KI-Anwendungen als bedeutend für die Zukunft des deutschen Mittelstands.
Wie die Expertenbefragung zeigt, wird die Umsetzung von KI-Projekten derzeit aber noch durch Bedenken im Hinblick auf die Datensicherheit (72 Prozent) und einer unzureichenden Datenbasis (66 Prozent) erschwert. Das größte Problem aber, gerade in kleineren Unternehmen, ist fehlendes Know-how durch den Fachkräftemangel.
Wie können auch kleine Betriebe, ohne großes Budget und ohne ausgeprägtes KI-Expertenwissen, die Technologien erfolgreich einsetzen? Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Fehlt eine ausreichend großen Menge an (Trainings-)daten, können Betriebe beispielsweise durch Kooperationen ihre Datenbasis vergrößern. Potenzial bietet zudem der Einsatz von Dienstleister-Lösungen. Durch solche cloudbasierten „KI-as-a-Service-Lösungen“ können Unternehmen passgenau und mit begrenztem Budget von KI profitieren, ohne die für die KI-Anwendungen notwendige Infrastruktur selbst bereithalten zu müssen, beispielsweise die Rechenleistung. Darüber hinaus lohnt sich oftmals auch der zeitweilige Einsatz externer Berater, um das passende Modell für den eigenen Betrieb zu finden.
Derzeit fehlen dem deutschen Mittelstand noch Vorbilder, die als Anregung für das eigene Handeln dienen können. So schreiben 94 Prozent der befragten Experten mittelstandsgerechten Praxisbeispielen eine Schlüsselrolle zu. Hier hilft das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie durch den Förderschwerpunkt Mittelstand-Digital und die Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren: Die Kompetenzzentren informieren Betriebe kostenfrei, anbieterneutral, anhand konkreter Beispiele und deutschlandweit. Speziell die Unterstützung im Bereich KI wird ausgebaut: Im Rahmen der kürzlich beschlossenen „Strategie Künstliche Intelligenz“ der Bundesregierung ist ein KI-Trainer-Programm gestartet, das an den Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren angesiedelt ist. Speziell ausgebildete Experten unterstützen Unternehmen dabei, KI-Lösungen in die betriebliche Praxis zu überführen – damit auch kleine Betriebe nicht den Anschluss verlieren. Denn KI ist weder eine Bedrohung noch ein Allheilmittel, sondern die logische Fortsetzung der digitalen Transformation.
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