Die Risikostreuung und Flexibilität von ETFs stellen einen großen Pluspunkt dar, formuliert Dag Rodewald.

Mit ETFs die Altersvorsorge optimieren

Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Dag Rodewald, Leiter UBS ETF Deutschland und Österreich, über Indexfonds und Altersvorsorge.

Herr Rodewald, wie können heute ETFs sinnvoll für die Altersvorsorge eingesetzt werden?
ETFs sind definitiv Anlageprodukte, die Anleger sinnvoll für die Altersvorsorge einsetzen können, denn hier kommen gleich mehrere Vorteile voll zum Tragen. Mit ETFs profitieren Anleger von relativ niedrigen Kosten. Das macht sich gerade bei Investments über einen langen Zeitraum bemerkbar. Und Altersvorsorge ist in der Regel ein besonders langfristig ausgerichtetes Anlageziel. In Form von Sparplänen können ETFs zudem auch in kleinen Stückelungen erworben werden. Es besteht also die Möglichkeit, das Portfolio auch in kleinen regelmäßigen Schritten aufzustocken – abhängig zum Beispiel vom aktuellen Einkommen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Anleger ETFs sehr flexibel nutzen können: Sparpläne lassen sich jederzeit anpassen, Produkte können flexibel getauscht werden. Außerdem sind die Diversifikationseigenschaften von ETFs allseits geschätzt. Die Risikostreuung von Investments kann über die zugrunde liegenden Indizes – wie etwa den MSCI World – global erfolgen oder durch die Kombination unterschiedlicher Regionen und Assetklassen.

Welche Laufzeiten sollten dabei berücksichtigt werden?
Wie bereits erwähnt, sollten Anleger bei ihrer Altersvorsorge konsequent bedenken, wie sie den damit verbundenen langen Anlagehorizont sinnvoll für sich nutzen können. Es ist ratsam, regelmäßig gleichbleibende Beträge zu investieren. Und Anleger sollten auch in volatilen Marktphasen weiter sparen, weil sie auf diese Weise den sogenannten Cost-Average-Effekt ausnutzen können. Dieser Effekt führt dazu, dass Kursschwankungen Anlegern letztlich sogar helfen: Wenn beispielsweise die Kurse am Aktienmarkt – und damit auch von Aktien-ETFs – relativ hoch sind, werden für den gleichbleibenden Sparbetrag vergleichsweise wenige Anteile erworben. Sind die Kurse hingegen niedrig, werden automatisch mehr Anteile gekauft. Darüber hinaus ist der Erwerb von ETFs im Rahmen eines Sparvertrages bei zahlreichen Banken und Onlinebanken mittlerweile sehr kosteneffizient möglich. Auch diese Kostenersparnis wirkt sich langfristig positiv auf die Rendite aus.

 Nachhaltige Investments im Fokus: Welche Möglichkeiten gibt es, diese Anlage-Strategie mit ETFs abzudecken?
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung. In den vergangenen 18 Monaten hat die Nachfrage nach Produkten, die auf Nachhaltigkeitskriterien basieren, spürbar zugenommen. So gibt es inzwischen Vermögensverwaltungsmandate auf Nachhaltigkeitsbasis, aber auch Versicherer nehmen nachhaltige ETFs zunehmend in Fondspolicen auf. Unsere Produktpalette beruht auf der MSCI Socially Responsible Indexfamilie. Dabei bildet das MSCI ESG-Research die Grundlage der UBS SRI-ETFs. ESG steht für „Environment, Social, and Governance“, also die Umwelt, die Gesellschaft und die Unternehmensführung betreffend. Ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl von MSCI als Indexanbieter und Produktpartner für unsere SRI-ETFs war die über 40-jährige Erfahrung von MSCI im ESG-Research. Bei der Auswahl der SRI-Indextitel bewertet MSCI in der ersten Selektionsstufe, wie gut ein Unternehmen seine Chancen und Risiken aus den drei obengenannten Bereichen – also Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung – bewältigt und verwaltet. Bei diesem Intangible Value Assessment, kurz IVA genannt, erhält jedes Unternehmen basierend auf 37 ESG-Aspekten ein Rating, welches sich zwischen AAA und CCC bewegt. In einem zweiten Schritt wird jedes Unternehmen geprüft, ob diese Gegenstand von Kontroversen ist und gegen internationale Normen und Prinzipien, wie zum Beispiel den UN Global Compact, verstößt. Dabei erhält das Unternehmen einen sogenannten Impact Monitor Score – die Bewertungsskala reicht hierbei von Null, die für tiefgreifende Kontroversen steht, bis zehn, wo keine wesentlichen Kontroversen bestehen. Im letzten Schritt werden durch den BISR genannten Prozess, also Business Involvement Screening Research, Unternehmen ausgeschlossen, die in kontroversen Geschäftsfeldern tätig sind. Dazu gehören beispielsweise Hersteller von Tabakwaren und Produzenten militärischer Waffen. Es fallen aber auch Unternehmen in diese Kategorie, die mit Aktivitäten wie der gentechnischen Veränderung von Pflanzen und anderen Organismen für die landwirtschaftliche Nutzung oder den menschlichen Verzehr Erträge erwirtschaften. Um in die SRI-Indizes neu aufgenommen zu werden, muss ein Unternehmen ein IVA-Rating von mindestens A und gleichzeitig einen Impact Monitor Score von mindestens 4 aufweisen. Die MSCI SRI Indizes zielen grundsätzlich darauf ab, 25 Prozent der Marktkapitalisierung je Sektor und Land des zugrunde liegenden Referenzindex abzubilden und dabei die sektorale Gewichtung und Diversifikation beizubehalten. Die Aktien werden anschließend nach Marktkapitalisierung gewichtet. So ist einerseits sichergestellt, dass wirklich nur nachhaltige Unternehmen enthalten sind und andererseits bleibt eine hohe Diversifikation erhalten.

Welche Rolle spielt UBS auf dem ETF-Markt?
Wir sind einer der führenden Anbieter sogenannter Socially Responsible-ETFs. Unsere Produkte vereinen rund 40 Prozent der in Europa in SRI-ETFs investierten Gelder auf sich. Insgesamt umfasst unser Angebot sieben Aktien-ETFs und einen Anleihe-ETF, die teilweise auch währungsgesichert erhältlich sind.

 

Weitere Informationen unter:
www.ubs.com

Bildquelle / Lizenz: UBS

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