Digitale Transformation
Ganzheitliches IT-Consulting
Ganzheitliches IT-Consulting
Wie digitale Technologien die Arbeitswelt verändern und Unternehmen bei diesem Change-Prozess unterstützt werden können, verrät Gerrit Schiller, Mitgründer und Vorstand der COSMO CONSULT-Gruppe, der TREND-REPORT-Redaktion.
Herr Schiller, welche Eigenschaften und welches Mindset verbinden Sie mit der neuen digitalen Unternehmenskultur?
Neugier und Lernbereitschaft sind in diesem Kontext zwei ganz wichtige Eigenschaften. Also, dass man Interesse an neuen Technologien oder Geschäftsmodellen hat – und bereit ist, von anderen, bereits weiter digitalisierten Branchen, zu lernen. Eine weitere wichtige Eigenschaft ist Mut. Der Mut, neue Wege auszuprobieren, unternehmerisch zu handeln, bei Entscheidungen Risiken einzugehen – oder überhaupt Entscheidungen zu treffen. Das setzt wiederum die richtige Fehlerkultur voraus. Fehler darf man generell nicht verurteilen. Vielmehr sollten Menschen ermutigt werden, überhaupt zu handeln und aus Fehlern zu lernen. Ganz essenziell für eine digitale Unternehmenskultur ist die Kundenorientierung: Kunden sollten im Zentrum des Denkens und Handelns stehen und aktiv in die Entwicklung von Produkten und Services eingebunden werden. Auch Offenheit und Toleranz sind wichtige Punkte. Hochdiverse Teams, in denen verschiedene Meinungen aufeinandertreffen, die aber dennoch tolerant miteinander umgehen, erzielen bessere Ergebnisse als homogene Teams. Dies gilt insbesondere bei Themen wie Innovation oder neue Geschäftsmodelle. Last but not least sind Leidenschaft und Begeisterungsfähigkeit nötig. Man muss schon für die Dinge brennen, an denen man arbeitet, und das auch ausstrahlen.
In welchem Verhältnis steht dazu das Thema New Work und was raten Sie Unternehmen, die sich diesem Thema jetzt nähern wollen?
New Work fördert die digitale Unternehmenskultur, erfordert sie aber auch. Bei New Work geht es vor allem um die Veränderung der Arbeitswelt. Im digitalen Zeitalter gewinnt kreative Wissensarbeit zunehmend an Bedeutung. Auf sie entfällt ein immer höherer Anteil der Wertschöpfung. Zudem wird es immer wichtiger, Teamwork, flexible Arbeitsweisen und vernetztes Arbeiten durch Technologien bestmöglich zu unterstützen. Alte Gewohnheiten müssen abgelegt und mehr Selbstverantwortung zugelassen werden.
Unternehmen sollten sich daher zuerst über Ihren Zweck, den sogenannten Purpose, im Klaren sein. Im Anschluss gilt es dann, tiefgründige Überlegungen darüber anzustellen, mit welcher Kultur sich Menschen und Talente fürs Unternehmen begeistern lassen. Das Entscheidende ist dann, konsequent an dieser Kultur zu arbeiten und hierbei New Work-Ansätze einfließen zu lassen. Dadurch weckt man die nötige Identifikation und intrinsische Motivation bei den Menschen, um sich mit Selbstverantwortung und Leidenschaft fürs Unternehmen einzusetzen.
Welchen Stellenwert werden KI, RPA und die Automatisierung in der Arbeitswelt einnehmen?
Die Arbeitswelt wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten komplett verändern.
Sowohl im Büro als auch in der Fabrik wird Arbeit vollautomatisiert. Stupide, sich wiederholende Tätigkeiten entfallen damit. Selbst komplexe Zusammenhänge werden künftig systembasiert möglicherweise besser entschieden als durch Menschen. Da jeder Mensch optimiert arbeitet, steigt die Effizienz in den Unternehmen teils deutlich. Unternehmen, die sich diesem Thema frühzeitig widmen, erzielen Wettbewerbsvorteile. Gleichzeitig gewinnen Mitarbeiter durch die hohe Automatisierung mehr Zeit für kreative Tätigkeiten. Es sind vor allem die Talente, die sich eine moderne Arbeitsumgebung wünschen. Sie wollen für Unternehmen arbeiten, die neue Technologien einsetzen. Deshalb ist es auch im Kontext der Employee Experience und des War of Talents entscheidend, sich diesen neuen Technologien und Möglichkeiten zu öffnen.
Welche Skills benötigen Mitarbeiter in Zukunft, um nicht von einer Maschine ersetzt zu werden?
Neben Kreativität und Neugier, wird Methodenkompetenz künftig einen höheren Stellenwert einnehmen als die reine Fachkompetenz. Gemeint ist hiermit der Umgang mit komplexen Szenarien und Situationen, um methodisch zu führen und mitzugestalten. Die Technologien werden dabei immer vielfältiger und es gibt immer mehr Möglichkeiten. Hier den Überblick zu bewahren und die Kompetenz zu besitzen, die Technologien richtig anzuwenden, gehört zu den großen Herausforderungen der Zukunft. Auch dadurch, dass einfache Dinge wegfallen, steigt der Anspruch an Fachexpertise und Methodenkompetenz.
Neben Kreativität und Neugier, wird Methodenkompetenz künftig einen höheren Stellenwert einnehmen als die reine Fachkompetenz.
Wie werden die Technologien rund um KI die Welt außerhalb der Arbeit in Zukunft verändern?
KI begegnet uns in allen Bereichen der IT-Nutzung – sei es am Computer, beim Smartphone oder im Auto. Selbst indirekt beeinflusst sie uns. Zum Beispiel beim Einkaufen, wenn im Handel Vorratshaltung und Logistik durch KI optimiert werden. Wenn man sich nicht gerade auf einer Hütte befindet und Holz hackt, wird uns KI in Zukunft überall begleiten.
Wie unterstützen Sie Ihre Kunden, um den Cultural Change hin zu einer digitalen Unternehmenskultur zu meistern?
Zuerst einmal gilt es, das richtige Bewusstsein oder Mindset im Unternehmen zu schaffen. Dabei ist der digitale Reifegrad – also die Ausgangsposition – in den Unternehmen oft sehr unterschiedlich. Im Prinzip stellen wir zunächst den Ist-Zustand fest, gehen dann der Frage nach, wohin sich das Unternehmen entwickeln will und skizzieren anschließend einen möglichen Entwicklungsweg. Um diesen Weg zu beschreiten, zeigen wir verschiedene Alternativen auf: Hierzu gehört etwa unser Leadership Development Program, da das Thema Leadership kulturprägend fürs ganze Unternehmen ist. Die Themen Teamkompetenz und Teamleitung adressieren wir ebenfalls: Wie führt man Meetings durch? Wie funktioniert eine gute Feedback- und Fehlerkultur? Wie kann man Zusammenarbeit und Agilität verbessern?
Wir begleiten unsere Kunden durch den gesamten Change-Prozess und führen dabei auch immer wieder Fortschrittsmessungen durch.
Wie unterstützen Sie Unternehmen beim Aufbau eines neuen digitalen Geschäftsmodells?
Wenn noch nicht geschehen, fangen wir zuerst damit an, ein Zielbild oder eine Vision des neuen Geschäftsmodells – also ein vereinfachtes Business Model – zu erarbeiten. Häufig nutzen wir hierfür Design-Sprints und erarbeiten ein Business Model Canvas. Dann überlegen wir uns, wie wir etwas Neues aufbauen, ohne dabei das Kerngeschäft negativ zu beeinflussen oder gar zu gefährden. Genügen die existieren Units? Setzt man eine neue Unit ein oder generiert man gleich einen völlig neuen Geschäftsbereich? Hier helfen wir, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Bei neuen Geschäftsmodellen ist es generell wichtig, dass man dabei nicht über das Ziel hinausschießt. Wir präferieren daher einen Minimum-Viable-Product-Ansatz (MVP). Soll etwa eine neue Produktreihe kreiert werden, beginnt man zunächst mit einem kleinen Produkt und testet dieses am Markt. Dabei ist es wichtig, Kunden von Anfang einzubeziehen. Mehr Nachhaltigkeit lässt sich mit einem Innovationssystem erreichen, das die Entwicklung von neuen Ideen und Geschäftsmodellen in der Organisation verankert.
Wieviel Potenzial birgt die Blockchain in sich?
Die Blockchain mit Themen wie Distributed Ledger, Smart Contract, Tokenization von Assets und eine Vielzahl anderer Technologien verspricht massive Verbesserungen für die Zukunft. Besondes bei typischen Plattform-Geschäftsmodellen, die bisher eher zentral organisiert sind, liegt in diesem dezentralen Ansatz ein enormes Potenzial. Im Finanzwesen entstehen gerade ganze Ökosysteme auf Blockchain-Basis, etwa zu Themen wie Geldanlage, Kredite, dezentrale Börsen oder Versicherungen. Datenhaltung und Datensicherheit sind weitere Einsatzmöglichkeiten, da sich Informationen nicht mehr in zentralen Cloudspeichern, sondern auch dezentral mit entsprechender Verschlüsselung speichern lassen. Eine weitere Option sind dezentrale Handelsplattformen, um Lieferketten nachzuverfolgen und abzubilden. Auch im Privatbereich gibt es Einsatzmöglichkeiten – sei es im Social-Media-Bereich oder beim Gaming. Spannend ist in diesem Kontext die Marktentwicklung. Wie reagieren typische Datenkraken, die heute Daten zentral halten, auf diese Entwicklung? Wie werden sie die Technologie für sich nutzen?
Welche weiteren Technologien gehören aus Ihrer Sicht auf die Manager-Watchlist?
Cloud steht für mich immer noch ganz oben und ist ein Trend, den man konsequent weiterverfolgen sollte. Vor allem für Fabriken ist das Thema Digital Twin sehr spannend. Also, dass man einen Zwilling der Realität baut, mit dem sich neue Strategien oder Lager-Layouts ausprobieren und simulieren lassen. Ebenfalls wichtig ist das Internet of Things (IoT). Das gilt besonders mit Blick auf neue Geschäftsmodelle. Wie lassen sich die hier anfallenden Daten nutzen, um sinnvolle Systeme oder Mehrwertstrategien zu entwickeln? Weil Menschen mittlerweile überall arbeiten, spielen auch Mobile-Device-Management oder IT-Security eine immer größere Rolle. Hinzu kommen Low-Code- oder No-Code-Plattformen, die zur Effizienzsteigerung beitragen.
Wer jetzt noch die digitale Transformation plant, sollte sich beeilen, denn insbesondere im Mittelstand sind die Potenziale gewaltig. Die drei Top Themen KI, Blockchain und Automatisierung gehören also auf die Tagesordnung.
Warum kann „Low-Code“ im Kontext der digitalen Transformation das Mittel der Wahl für effizientere Prozesse sein?
Auf Low-Code-Plattformen kann man mit einfachen Mitteln Prozesse digitalisieren und effizienter gestalten. Wir haben daher bewusst Microsoft Power Plattform in unser Portfolio aufgenommen. Mit dieser Technologie kann man ohne Programmierkenntnisse Arbeitsabläufe selbst gestalten oder moderne Systeme integrieren. So versetzen wir unsere Kunden in die Lage, bei ihrer eigenen Digitalisierung mitzuwirken und Dinge umzusetzen. Ein weiterer Vorteil ergibt sich in puncto IT-Fachkräftemangel, denn damit sind künftig auch weniger qualifizierte Programmierer erforderlich.
Was haben Sie sich für die nächste Zeit bei COSMO CONSULT noch vorgenommen?
Natürlich ist es unser Ziel, möglichst viele Kunden für unseren ganzheitlichen Ansatz zu begeistern. Dabei setzen wir auf eine umfassende Beratung und der in unseren Augen besten und umfassendsten Microsoft-Plattform. Diese Kombination ist der Garant für eine erfolgreiche digitale Transformation. Wir möchten unsere Kunden begeistern, damit sie sich mit uns neu erfinden, ihren Erfolg nachhaltig gestalten und diesen bestmöglich absichern.
Zudem sind wir gerade dabei, unser Beratungsgeschäft zu skalieren. Trotz des Fachkräftemangels wollen wir für unsere Kunden Mehrwerte schaffen, so dass sie von unserem Wissen und Erfahrungen maximal profitieren. Wir arbeiten daher intensiv daran, Softwareimplementierungen zu standardisieren und digital zu begleiten. Indem wir Projekte verschlanken, schaffen wir den Freiraum für hochwertige, individuelle Beratungsleistungen.
Besonders wichtig ist uns unser Team. Künftig wollen wir unser COSMOnautinnen und COSMOnauten noch stärker fördern und in die Weiterentwicklung des Unternehmens einbeziehen. Wir möchten, dass sie ihre ganze Leidenschaft und Kreativität einsetzen, um digitale Lösungen für unsere Kunden zu gestalten. Ein ebenso wichtiger Aspekt ist dabei unsere Firmenkultur, die wir weiter pflegen, erhalten und ausbauen wollen. Denn die Zufriedenheit unseres Teams ist gleichzeitig die Basis für die Zusammenarbeit mit unseren Kunden – und somit Grundlage unseres wirtschaftlichen Erfolgs.
Wie gelingt es Ihnen, in den Niederlassungen von Köln bis Stuttgart die eigenen Mitarbeiter weiterhin mitzunehmen – jetzt, wo viele im Homeoffice arbeiten?
Wir haben vor vier Jahren unseren COSMO Code entwickelt. Dieser beschreibt, wie wir sein wollen und was unsere Erfolgs- und Führungsprinzipien sind. Tagtäglich orientieren wir uns an diesen Leitlinien, die jeder in einem eigenen Booklet nachlesen kann. Die darin genannten Prinzipien fließen als Grundlage auch in Teammeetings, Kollaborationsprozesse und in die Zusammenarbeit mit unseren Kunden ein. Zudem organisieren wir Leadership-Trainings für unserer Führungskräfte und Team-Trainings, um die Zusammenarbeit in den verschiedenen Projekten zu verbessern. Ergänzend zum COSMO Code haben wir auch unsere Arbeitsmodelle komplett flexibilisiert. Jeder erhält maximalen Freiraum, um seine Arbeit individuell zu gestalten. So ist es egal, wann und wo gearbeitet wird, solange wir uns am Bedarf unserer Kunden und an einer guten Zusammenarbeit innerhalb der Teams ausrichten. Um die Verbindung zwischen den Menschen zu stärken, bieten wir verschiedene Programme an. Das können etwa gemeinsame Sportaktivitäten oder kulturelle Veranstaltungen sein. Wir haben sehr kreative Menschen an Bord, die hier immer wieder neue Formate schaffen. Die Stimmung im Unternehmen ist dadurch, trotz der zunehmend digitalen Zusammenarbeit, sehr gut.
Weitere Informationen unter:
https://de.cosmoconsult.com/
Gerrit Schiller
Dieser Beitrag steht unter Creative Commons CC BY ND zur Verfügung.
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