Zunehmende Vielfalt bei Nachhaltigen Geldanlagen

Der Aufwärtstrend am nachhaltigen Anlagemarkt hält unverändert an. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) stellt für den deutschsprachigen Raum in seinen Jahresstatistiken regelmäßig Wachstumsraten im zweistelligen Bereich fest. Diese Entwicklung geht auch mit einer zunehmenden Angebotsvielfalt einher, die sich mittlerweile auf alle Assetklassen und Produktkategorien erstreckt.

Claudia Tober, Geschäftsführerin des FNG

„Das Siegel wird Orientierung bieten und die Berücksichtigung von Mindeststandards garantieren“, so Claudia Tober.

Aus Sicht von Claudia Tober, Geschäftsführerin beim FNG, kommt diese Dynamik vor allem den Anlegern selbst zugute. „Die breite Produktpalette ermöglicht es immer mehr Investoren, von den Vorteilen nachhaltiger Geldanlagen zu profitieren“, erklärt die Finanz- und Nachhaltigkeitsexpertin. „Studien zeigen, dass nachhaltige Finanzprodukte ihren konventionellen Pendants in puncto Rendite in nichts nachstehen. Sie ermöglichen es den Anlegern, finanzielle Ziele im Einklang mit ihren individuellen Wertvorstellun­gen zu erreichen. Daneben schätzen Investoren und Vermögensver­walter die Berücksichtigung von öko­lo­gi­schen und sozialen Kriterien als einen wichtigen Beitrag für ein op­timiertes Risiko-Management.“

Nach Tobers Erfahrung hat die Angebotsvielfalt jedoch auch eine problematische Seite. „Insbesondere private Anleger nehmen den nachhaltigen An­lagemarkt zunehmend als einen undurchschaubaren Produktedschungel wahr. Das FNG setzt sich deshalb für Transparenz ein und bietet Orientierungshilfen an.“ Mit den FNG-Nachhaltigkeitsprofilen beispielsweise stehen für derzeit 113 Fonds jeweils auf zwei Seiten verständliche Informationen zum Thema Nachhaltigkeit kostenlos zum Download bereit.
„Anle­ger und Finanzberater können in den Fonds-Profilen und in der zugrunde liegenden Datenbank schnell und einfach feststellen, welche sozialen oder ökologischen Kriterien die Fonds nutzen“, erläutert die Geschäftsführerin des Fachverbands für Nachhaltige Geldanlagen.

Dennoch besteht Tober zufolge mittlerweile die Notwendigkeit, einheitliche Standards zu etablieren. „Es geht darum, für mehr Übersichtlichkeit im Markt zu sorgen und die Informationskosten für die Anleger zu senken. Aus diesem Grund erarbeiten wir derzeit ein Qualitätssiegel für nachhaltige Publikumsfonds, das 2015 auf den Markt kommt.“
Um das Siegel zu erhalten, müssen die Fonds bestimmte Mindestkriterien berücksichtigen, die das FNG in einem Dialogprozess mit Stakeholdern entwickelt hat. „Sie umfassen Kernkraft, die vier Bereiche des Global Compact der Vereinten Nationen – Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Kor­ruptionsbekämpfung – sowie geächtete und kontroverse Waffen“, zählt Tober auf und ergänzt: „Darüber hinaus sollen Fonds zusätzliche Punkte sammeln können, wenn sie in besonderem Maße eine positive soziale oder ökologische Wirkung entfalten.“

www.forum-ng.org

Bildmotiv Copyright: Forum Nachhaltige Geldanlagen / Anette Srebocan

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