Digital Workplace: Grundstein für die „Neue Arbeit“

Das Thema „Digital Workplace“ gewinnt an Relevanz – für knapp drei Viertel der europaweit befragten IT- und HR-Manager hat die Qualität der Arbeitsumgebungen einen starken oder sogar kritischen Einfluss auf den Geschäftserfolg.

Die im Zuge von „New Work“ vielfach geforderte Selbstorganisation der Mitarbeiter oder die Einführung agiler Methoden reichen nicht aus, um den Herausforderungen des digitalen Wandels zu begegnen. Die Mitarbeiter benötigen auch ein technisches Umfeld, in dem sie die „Neue Arbeit“ optimal umsetzen können.

Dass diese Botschaft offensichtlich auch in den Unternehmen angekommen ist, belegt die aktuelle PAC-Studie „Digital Workplace in Europe“, in deren Rahmen mehr als 180 IT- und HR-Manager aus mittleren und großen Unternehmen in Belgien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien befragt wurden.

Knapp drei Viertel der befragten Führungskräfte halten demnach die Qualität und Performance der IT-Arbeits­umgebungen für geschäftskritisch (Bild s.u.). Dies war nicht immer so: Über Jahre hinweg galten Bereitstellung und Management eher als Kostenfaktoren ohne strategische Bedeutung. In der immer mehr von Digitalisierung und Wissensarbeit geprägten Wirtschaft hat sich diese Einschätzung jedoch deutlich gewandelt.

Relevanz von Qualität und Performance der IT-Arbeitsumgebungen für den Geschäftserfolg der Unternehmen

 

Neue Ziele kommen hinzu

Ich gleichen Zuge erweiterten sich auch diemit der Workplace-Modernisierung verbundenen Ziele. So nennen drei Viertel der Studienteilnehmer die Verbesse­rung der Anwenderzufriedenheit als wichtiges Ziel bei der Gestaltung der Arbeitsumgebungen, circa 80 Prozent wollen auf diesem Weg die Zu­sammenarbeit im Unternehmen verbessern, die Umsetzung flexibler Arbeitskonzepte unterstützen und die Innovations­fähigkeit erhöhen.

Das ist gut so! Schließlich hängt der Erfolg der Unternehmen immer mehr von der Kreativität und Performance einzelner Mitarbeiter ab. Und die heiß begehrten kreativen Köpfe wissenum ihre Bedeutung. Sie können sich Ihre Arbeitgeber heute frei auswählen – und werden sich bevorzugt denjenigen Unternehmen zuwenden, die ihnen ein optimales Umfeld bilden. Dies ist auch eine wesentlicher Grund dafür, dass immer mehr HR-Abteilung das Thema „Digital Workplace“ auf die Agenda setzen.

Allerdings – auch dies zeigt die Befragung – ist die Modernisierung der Arbeitsumgebung kein reines Mitarbeiterbeglückungsprogramm – so wie die „Neue Arbeit“ kein Selbstzweck ist.Auch wenn es dem einen oder anderen „New Work“-Evangelisten nicht gefallen mag: Die Budgets für die Gestaltung und den Betrieb der Arbeitsumgebungen wachsen nicht in den Himmel. Folgerichtig stehen bei den Zielender Workplace-Modernisierung auch weiterhinKosten­kontrolle und Sicherheit ganz oben auf der Agenda.

 

Workplace-Gestalter müssen Spagat bewerkstelligen

Balanceakt Workplace-Modernisierung

Um solche gegensätzlichen Ziele zu adressieren, müssen die Gestalter moderner Arbeitsumgebungen einen Spagat bewerkstelligen (Bild s.o.) – und stehen damit vor einer schwierigen, fast unmöglichen Aufgabe. Tatsächlich agierten viele Workplace-Manager in den letzten Jahren nur noch als Getriebene. Um den steigenden Anforderungen des Business und der Mitarbeiter gerecht zu werden, wurden vielerorts ad hoc neue mobile Geräte angeschafft undfieberhaft in die Anschaffung bzw. Entwicklung neuer (mobiler) Anwendungen investiert. Doch die neuen digitalen Technologien müssen nicht nur angeschafft, sondern zu einer Lösung integriert, betrieben, administriert sowie die Anwender bei deren Nutzung unterstützt werden.

In der Konsequenz führten so viele Modernisierungsmaßnahmen, die ohne Strategie und nur mit herkömmlichen Ansätzen umgesetzt wurden, zu neuen Problemen: Die Kosten explodieren, neue Sicherheitslücken tun sich auf und es entstanden neue Insellösungen, die wiederum für Reibungsverluste sorgen. Und die Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit als ein Kernziel von „New Work“? Ebenfalls Fehlanzeige! Tatsächlich fühlen sich viele Mitarbeiter heute mit der Bedienung einer Vielzahl von schlecht integrierten Geräten, Anwendungen und Services regelrecht überfordert.

Unter dem Strich zeigen die im Rahmen der Studie erhobenen Einschätzungen der Workplace-Manager mit Blick auf die Zielerfüllung, dass beim Thema Workplace-Modernisierung zwischen Anspruch und Wirklichkeit immer noch eine große Lücke klafft.

 

Ganzheitlicher Angang und Paradigmenwechsel angezeigt

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen: „Gut gemeinte“ Ad-hoc-Investitionen im Workplace-Umfeld erzielen oft eine gegenteilige Wirkung. Der Spagat – vor dem die Gestalter moderner Arbeitsumgebungen stehen– lässt sich nur erfolgreich bewerk­stelligen, wenn der Digital Workplace als 1.) ganzheitliches Design- und Servicekonzept realisiert wird, sowie 2.) neue Konzepte für Design, Betrieb, Management und Support umgesetzt werden (Bild s.u.).

Zentrale Einsatzbereiche von Workplace-Modernisierung

So machen es beispielsweise Amazon, AirBNB & Co. bereits vor, dass sich ein exzellenter Kundenservice und Kosteneffizienz nicht ausschließen müssen. Im Gegenteil: durch Einsatz von Self-Serviceim Zusammenspiel mit der Nutzung von Analytics-Anwendungen kann die Kundenzufriedenheit sogar gesteigert werden. Warum also nicht solche Konzepte auch für den Support der Mitarbeiter in den Unternehmen nutzen?!

Und jeder IT-Administrator weiß heute um die Vorteile einer zentralisierten und Cloud-basierten Bereitstellung von IT-Anwendungen. Der gesamte Betrieb lässt sich effizienter, sicherer und agiler gestalten. Und die Mitarbeiter können auf diese Weise von unterwegs, aus dem Homeoffice oder im Unternehmen auf die Anwendungen zugreifen.

Natürlich sind diese und weitere Konzepte für die Gestaltung moderner Arbeitsumgebungen erst in den letzten Jahren technisch gereift. Zudem erfordert deren Implementierung erhebliche Investitionen. Dies erklärt zum Teil die bisherige Investitionszurückhaltung vieler Unternehmen in diesem Feld. Die Studienresultate sprechen dafür, dass sich dieser Investitionsstau nun auflöst.

 

Große Investitionsbereitschaft, immenser Investitionsbedarf

So deuten die im Rahmen der Studie berichteten Investitionspläne auf eine ausgeprägte Investitionsbereitschaft im Workplace-Umfeld. 63 Prozent der europäischen Unternehmen planen eine Modernisierung der Workplace-Anwendungen in den nächsten Monaten. Gleich­zeitig zeigen sich viele IT-Entscheider aufgeschlossen gegenüber Investitionen in neue Konzepte wie Unified Endpoint Management, eine zentrale, Cloud-basierte Anwendungsbereitstellung oder Self-Service- und Analytics-basierte Online-Support-Konzepte (Bild s.u.).

Ziele der Workplace-Modernisierung nach Wichtigkeit

Doch zunächst gilt es für viele Unternehmen, die organisatorischen und technischen Voraussetzungen für eine bessere Nutzbarkeit der Anwendungen und für die Umsetzung moderner Konzepte zu schaf­fen. So wollen beispielsweise 56 Prozent in die Verbesserung ihrer Netzwerk-Performance und 55 Prozent in die Konsolidierung ihrer Arbeitsplatz-Infrastruktur investieren.

 

Digital Workplace in Deutschland: Modernisierung in Sicht

Mit Blick auf die Workplace-Modernisierung der deutschen Wirtschaft im europäischen Vergleich zeigen die Studienergebnisse ein ambivalentes Bild. Auf der einen Seite präsentierten sich deutsche Unternehmen eher als Nachreiter – wobei insbesondere die Zurückhaltung vieler Unternehmen beim Thema Cloud heraussticht.

Auf der anderen Seite sind die Investitionsbereitschaft und auch die Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Konzepten hierzulande überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Dies lässt erwarten, dass sich im Jahr 2017 der Investitionsstau bei diesem Thema auflöst.

 

Über die Studie

Die Studie „Digital Workplace in Europe“ wurde im Multi-Client-Modell erstellt und von Hexaware und SCC als Premiumsponsoren, von Matrix42 und NGA Human Resources als Goldsponsoren sowie von Damovo als Silbersponsor unterstützt. Die Executive Summary sowie die Infografik zur Studie stehen ab sofort unter https://www.pac-online.com/trend-report-digital-workplace-europe zum kostenlosen Download zur Verfügung. Für die Vollversion der Studie kontaktieren Sie bitte die Premium- und Goldsponsoren.

 

 

Über den Autor:
Dr. Andreas Stiehler
Principal Analyst – Digital Enterprise
Herr Dr. Stiehler ist Marktanalyst in der Software- und IT-Services-Industrie und gehört zum internationalen Analystenteam von PAC. Der Principal Analyst untersucht und bewertet die Technologiemärkte und -trends rund um Communication, Collaboration & Mobility.

 

Für weitere Informationen, Bildmaterial oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Andreas Stiehler
Principal Analyst – Digital Enterprise
Tel.: +49 (0)175 58 36 452
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Wiebke Lörcher
Marketing & Communications Manager
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Aufmacherbild / Quelle
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