Pick-by-Vision

Augmented Reality trifft Lagerlogistik: Mittels einer Datenbrille werden dem Kommissionierer Informationen angezeigt.

Mit Pick-by-Vision bezeichnet man eine Innovation in der Logistik. Dazu werden dem Kommissionierer die Informationen mit Hilfe von WLAN-Technik über eine Datenbrille direkt in seinem Blickfeld angezeigt. Dies wird auch als Augmented Reality unterstützte Kommissionierung bezeichnet.

 

Funktion

Unter Pick-by-Vision wird die Unterstützung des Kommissionierers in der Lagerlogistik durch visuelle Information in seinem Blickfeld unter Verwendung der Augmented Reality Technologie verstanden. Als ortsunabhängiges Visualisierungsmedium dient dazu eine vom Kommissionierer getragene Datenbrille, ein sogenanntes Head-Mounted Display.

Dem Kommissionierer werden alle für seine Arbeitsaufgabe benötigten Informationen (v. a. Lagerplatz, Artikel, Entnahmemenge) über eine Datenbrille bereitgestellt. Die Daten werden kontextabhängig, d. h. in Abhängigkeit von Ort, Zeit, betrachtetem Blickfeld und Stand der Auftragsbearbeitung angezeigt. Durch ein Positionserfassungssystem („Trackingsystem“) (z. B. eine Kamera mit Bilderkennungssoftware) lässt sich die Position des Kommissionierers und seine Blickrichtung ermitteln und somit die Umgebung miteinbeziehen. Neben statischen Textinformationen lassen sich somit virtuelle Objekte dynamisch in Abhängigkeit von der Blickrichtung anzeigen. Dies können Pfeile zur Navigation oder eine farbige Umrandung des aktuellen Lagerfachs sein. Die Überlagerung erfolgt dabei nicht-kongruent, d. h. dass reale Objekte nicht mit identischen virtuellen Objekten positionsgenau überdeckt werden.

Der Kommissionierer muss auch Informationen in das dahinter stehende System (z.B. Warehouse Management System) online eingeben können. Dabei handelt es sich vor allem um die Quittierung von Vorgängen und das Eingeben des Nulldurchgangs. Diese Interaktionen erfolgen z. B. mit dem Touchpad am mobilen PC, einem Scanner, einer Armtastatur oder durch Spracheingabe. Der genaue Aufbau eines Pick-by-Vision-Systems hängt vom jeweiligen Kommissioniersystem ab, denn z. B. muss das Positionserfassungssystem dem abzudeckenden Arbeitsbereich des Kommissionierers angepasst werden.

Potenziale

Bis jetzt gibt es nur in der Forschung erste Prototypen für ein Pick-by-Vision-System. Ein noch zu behebendes Hindernis, damit sich dieses System auf dem Markt etabliert, ist die Qualität und die Ergonomie der Datenbrillen. Da in den nächsten Jahren eine stetige Verbesserung von Datenbrillen erwartet wird, können die Potenziale von Pick-by-Vision in naher Zukunft ausgenutzt werden.

Die menschliche Informationsaufnahme erfolgt zum Großteil über den optischen Sinn, so dass eine effizientere Informationserfassung zu erwarten ist. Dies führt zu folgenden Potenzialen:

  • Reduzierung von Kommissionierfehlern und damit eine hohe Kommissionierqualität durch eine eingehende visuelle Darstellung (Bilder der Artikel, Abgleich der Artikelnummer im Blickfeld oder optisches Hervorheben des Lagerfachs) der benötigten Informationen
  • Reduzierung der Totzeiten und somit eine Leistungssteigerung durch das parallele Anzeigen von verschiedenen Informationsarten (z. B. Weg- und Pickinformationen)
  • Steile Lernkurve durch eine strikte Prozessführung und die Anzeige der benötigten Daten im Blickfeld

Das System hat einen sehr großen Einsatzbereich. Es kann für die Kommissionierung von Schnell- und Langsamdrehern verwendet werden und ist somit eine Alternative zu Pick-by-Voice und Pick-by-Light Anwendungen.

 

Quelle: Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Pick-by-Vision aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung (de)). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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