HR-Trends 2014

Direkte Demokratie in modernen Unternehmen. Mitarbeiter wählen ihre Chefs – was für die einen revolutionär klingen mag, ist für andere nur ein Anfang.

Trends im Management von Personal haben ganz unterschiedliche Ursprünge. Zum einen resultieren sie aus den gesellschaftlichen Entwicklungen mit den schon lange diskutierten Themen Demografie und dem damit einhergehenden Fachkräftemangel. Zu nennen sind hierbei sicherlich auch die geänderten Ansprüche und Vorstellungen an und über Arbeit der sogenannten Generation Y. Zum anderen eröffnet die technologische Entwicklung, vor allem angetrieben aus den IT- und Kommunikationsbereichen, den Personalern vollkommen neue Möglichkeiten für ihre Arbeit – sei es nun das Thema Mobile, Big Data oder Social Media. Im Recruiting und Personalmarketing wird es zukünftig teilweise zu vollständig automatisierten Prozessen kommen, die den Personalverantwortlichen Raum für neue Initiativen geben werden. Diese genutzt, könnten den Stellenwert des HR-Bereichs in den Unternehmen erhöhen. Denn: Der Personalbereich wird derzeit in vielen Unternehmen als Verwaltungsservice von Mitarbeitern betrachtet, der nach Meinung so mancher sogar ausgegliedert werden kann. Laut einer gemeinsamen Untersuchung der Business and Information Technology School und ADP Employer Services sind von 182 Vorstandsposten in den Dax-30-Konzernen lediglich sieben Stellen reine Personalvorstandsposten.

Die Technikplattform Uberspace veröffentlichte im letzten Jahr eine Stellenanzeige, in der viele Trends bereits berücksichtigt werden, die den derzeitigen Zeitgeist aufgreifen: kein festes Büro, weder feste Arbeitszeiten noch ein festes Arbeitspensum, Arbeit, die sich den persönlichen Lebensumständen der Mitarbeiter anpasst, und Selbstorganisation am und des Arbeitsplatzes. Detailliert wird Interessenten in der Anzeige die Arbeitskultur des Unternehmens beschrieben, auch das zu erwartende Einstiegsgehalt wird bereits in dieser Phase genannt. Transparenz ist ein klar erkennbarer Trend, den es zukünftig zu erfüllen gilt. Mitarbeiter wollen wissen, für wen und was sie arbeiten. Was Uberspace im Kleinen lebt, wird auch von großen Konzernen praktiziert. Der IT-Konzern Microsoft führte mit einer Gesamtbetriebsvereinbarung einen Vertrauensarbeitsort ein. Eine Vertrauensarbeitszeit gab es bereits seit einiger Zeit. Vonseiten des Konzerns heißt es, man fördere damit eine innovative Arbeitskultur und reagiere auf die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter. Was für die einen fast schon revolutionär klingen mag, ist für andere nur ein Anfang.


Experiment

Bei der Synaxon AG treffen Mitarbeiter wichtige Unternehmens­entschei­dun­gen mit der Software LiquidFeedback.

LiquidFeedback ist eine freie Software zur politischen Meinungsbildung und Entscheidungsfindung. Das wichtigste Merkmal ist die Umsetzung des Liquid-Democracy-Ansatzes, die eine neue Form der politischen Repräsentation und Mitsprache etablieren soll. Die Grenzen zwischen repräsentativer und direkter Demokratie sind hierbei fließend. Neben der Funktion der Meinungs- und Entscheidungsfindung ist es außerdem möglich, die unterschied­lich gelagerten Kompetenzen der Teilnehmenden zu einem Thema effizient zu kanalisieren.

www.liquidfeedback.org


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