Erfolgsfaktor Metadatenmanagement

Insellösungen sind zeitraubend, fehlerbehaftet, ineffizient und letztendlich teuer. Das gilt gerade auch im Produktmanagement, beim Marketing und im Vertrieb. Die Implementierung eines einheitlichen Produktinformationssystems (PIM) kann weiterhelfen.

Das weiß auch die Pons GmbH, ein Un­ternehmen der Klett Gruppe, das Schü­lern und Lernenden vor allem durch seine Wörterbücher und Lernmateria­lien bekannt ist. Gemeinsam mit dem Content-Management-System-Anbieter Six Offene Systeme entwickelte Pons eine einheitliche Produktdatenverwaltung, die über eine Schnittstelle mit dem ERP-System SAP verbunden ist. Die neue, seit Herbst 2014 im Einsatz befindliche Anwendung löst eine Vielzahl von Insellösungen für Produktmanagement, Marketing und Vertrieb ab. Durch die unterschiedlichen Systeme wurden die Pflege der Produktdaten  von rund 1 800 Produkten und die kanalspezifische Weitergabe etwa an Ama­zon oder den eigenen Pons-Onlineshop zunehmend schwieriger. Es gehe um die „Veredelung der Daten“, die SAP nicht leisten könne, berichtet Erhard Schmidt, Verlagsleiter Pons. Die im SAP-System generierten Daten müssten so aufbereitet werden, dass sie die Endkunden ansprächen. Dies sei die Aufgabe des PIM.

Pons Wörterbuch

Für die 1 800 Produkte bei Pons generiert die zentrale Pfle­ge der Metadaten signifikante Wett­be­werbs­­vorteile.

Schnelleres Time-to-Market
„Heute ist es so, dass Produktmanagement und Marketing mit dem PIM auf einer einheitlichen Plattform arbeiten, was eine geringere Fehlerzahl bedeutet, da Daten nicht mehr aus dem einen in das andere System übertragen werden müssen“, so Schmidt. Erhard Schmidt rechnet mit einer Einsparung von mehreren hundert Arbeitsstunden durch das einheitliche System und mit einer deutlich schnelleren Produkteinführungszeit. Ob sich das PIM auch positiv auf den Umsatz auswirken werde, vermag Schmidt noch nicht zu sagen. „Wir fangen seit letztem Herbst an, in Richtung Amazon zu exportieren. In einigen Monaten haben wir die Umsatzzahlen und können anhand von Vergleichen erkennen, ob die verbesserten Produktinformationen zu höheren Umsatzzahlen geführt haben.“

Sichtbarkeit und Relevanz
Die zentrale Pflege der Metadaten wird immer mehr zum Erfolgsfaktor für Unternehmen – so sieht man es bei Six. „Zentral gepflegte Metadaten und digitale Produktinformation schaffen Sichtbarkeit und erhöhen signifikant den Umsatz im Onlinehandel“, führt Ute Scheffer, Leitung Marketing & Vertrieb, Six Offene Systeme, aus. Es handelt sich dabei um Daten, die Merkmale von Objekten beschreiben und im Regelfall technische, kaufmännische oder semantische Informationen etwa über konkrete Produkte bieten. Ute Scheffer: „Der Kunde muss die Produktinformationen finden, und er muss sie in einem Umfeld und zu einem Zeitpunkt finden, wo sie für ihn relevant sind. Metadatenmanagement ermöglicht eine zielgruppenspezifische Bestückung der verschiedenen Absatzkanäle.“ Ihrer Ansicht nach stellen Unternehmen durch die zentrale Verwaltung der Produktinformation sicher, dass „ihre Botschaft konsistent, flexibel und nachvollziehbar bleibt.“ Jede Zielgruppe erhalte die passende Information, jeder Kanal bekomme ein kontextbezogenes Format.

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