„Wir sind effizienter als eine Bank und dem Unternehmer und seinem Geschäftsmodell gegenüber sehr wertschätzend“, legt Christopher Grätz dar.

Effizient, transparent und wertschätzend

Crowdlending wird immer populärer. Christopher Grätz, CEO der kapilendo AG, gibt im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion Einblicke in das aufstrebende Geschäftsmodell.

Herr Grätz, wie entstand die Idee zu kapilendo?
Ich selbst habe in den letzten fünf Jahren bei der KPMG AG in der klassischen Unternehmensberatung gearbeitet. Schwerpunkt meiner Tätigkeit dort war die Beratung zahlreicher deutscher und internationaler Großbanken und DAX-30-Industrieunternehmen. Schnell wurde mir bei der Umsetzung dieser Projekte klar, dass die Ban­ken sich fast ausschließlich an Kosten und Produkten orientieren. Der Kun­de steht nicht mehr im Mittelpunkt und die Bankhäuser mit ihren großen personalintensiven Strukturen verfolgen auch keine Ideen für ein wirklich zukunftsfähiges und digitales Geschäftsmodell. Die Idee zu einer bankenunabhängigen Finanzierungs­quelle formte sich also aus meiner Berufserfahrung.

Mit welchen Partnern haben Sie kapilendo gegründet?
Ich gründete den Marktplatz unter dem Dach der Comvest Holding. Mit ihr greifen wir auf 15 Jahre Expertise in der privaten Vermögensverwaltung und im FinTech-Sektor zurück. Insbesondere seit der Finanzkrise 2008 ist das Bedürfnis der Kunden nach rentablen festverzinslichen und vor allem einfachen Produkten deutlich angestiegen. Die Idee, gemeinsam einen Online-Kreditmarktplatz zu schaffen, lag also nahe und das Prinzip des „Crowdlendings“ auf der Hand: Über kapilendo sammeln wir kleinere Summen vieler einzelner Anleger ein, um Projekte kleiner und mittelständischer Unternehmen zu finanzieren. Bereits ab 100 Euro können Anleger in Kreditprojekte auf der kapilendo-Plattform investieren.

Arbeiten Sie dann ähnlich wie eine Bank?
Unser Kreditprozess unterscheidet sich für den Kreditnehmer deutlich von den Abläufen einer Bank. Wir sind wesentlich effizienter und im Umgang mit dem Unternehmer und seinem Geschäftsmodell sehr wertschätzend. Der wichtigste Unterschied ist: Wir sind digital. Der Kreditnehmer erstellt seinen Antrag auf unserer Plattform mit wenigen Klicks und quält sich nicht mehr durch drei, vier oder fünf persönliche Gespräche bei seiner Bank mit oftmals wechselnden Ansprechpartnern. An die banküblichen Öffnungszeiten muss er sich nicht halten. Innerhalb von drei bis fünf Tagen erhält er dann ein erstes Feedback, ob sein Projekt für einen Kredit infrage kommt. Anschließend findet die Bonitätsprüfung mit unseren Partnern statt.

Wie lange dauert es im Schnitt bis ein Projekt finanziert ist?
Man kann sagen: 14 Tage Vorbereitungsphase, 30 Tage Finanzierungsphase und dann eine gewisse War­tephase bis die ganzen Gelder ein­­gegangen sind. Unser Finanzierungsprojekt mit Herta BSC hält den Rekord mit 9 Minuten 23 Sekunden für eine Million Euro.

Weitere Informationen unter:
www.kapilendo.de

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