DevOps – Teil einer nachhaltigen Geschäftsstrategie

Der DevOps-Evangelist bei CloudBees, Brian Dawson, erläutert im Interview, warum DevOps keine Modeerscheinung ist, sondern Teil einer langfristigen und nachhaltigen Geschäftsstrategie!

Ist DevOps eher eine Technologie oder ein Ansatz?

Bereits seit den frühesten Anfängen von DevOps debattiert man darüber, was DevOps eigentlich ist. In den letzten Jahren beobachten wir, dass es einen wachsenden Konsens darüber gibt, dass DevOps in erster Linie eine Organisationskultur darstellt.

Das bedeutet, dass die DevOp-Kultur auf einer Reihe von Prinzipien basiert, die Unternehmen zunächst anstreben, um sich schließlich daran zu halten. Es handelt sich um einen fortwährenden Prozess und Unternehmen, die sich diese Kultur zu Eigen machen, stehen in der Regel den Aspekten Zusammenarbeit, Experimentier- und Lernprozessen positiv gegenüber. Alle Beteiligtendes Software Delivery Lifecycles (nicht nur Entwicklung und Betrieb) verpflichten sich dem Ziel einer schnellen Bereitstellung stabiler, qualitativ hochwertiger Software vom Anfang bis zur finalen Auslieferung an den Kunden.

Im Hinblick auf den technologischen Charakter, welcher in einer Unternehmenskultur nicht direkt erkennbar ist, lässt sich sagen, dass die Automatisierung der Software-Entwicklung, das Testen und die Bereitstellung durch Continuous Delivery weitgehend als die Wegbereiter für DevOps anerkannt sind. Mit Hilfe von Continuous Delivery sind Unternehmen in der Lage, Software schneller zu liefern, bei gleichzeitiger Sicherstellung des Einsatzes vertrauter Komponenten, was den Kunden die erforderliche Qualität, Stabilität und Sicherheit garantiert.

Was bringt DevOps für den Unternehmer in Zeiten der Digitalisierung?

Die Digitalisierung stellt sich als ein Thema für Unternehmen dar, dessen Einfluss sich in den unterschiedlichsten Ausprägungen zeigt und auch zukünftig noch zeigen wird.
In Bezug auf das Thema DevOps stellen wir fest, dass diese Entwicklung mehr und mehr Best Practice für die Softwareentwicklung wird. Folgen Unternehmen den DevOps-Prinzipien wird sich das in Form der Erreichung signifikanter Wettbewerbsvorteile auszahlen, wie beispielsweise die schnellere Realisierung von Innovationen.

Durch die Annahme einer DevOps-Kultur haben diese Unternehmen alle Beteiligten
– von den Entwicklungs- und Operations-Teams bis hin zum Management und
darüber hinaus –  auf das gemeinsame Ziel ausgerichtet, qualitativ hochwertige Software schnell und zuverlässig zu liefern.

Wenn man sich Unternehmen wie Netflix, Amazon oder auch Facebook anschaut, so kann man an diesen prominenten Beispielen sehr gut sehen, inwieweit sich die Verinnerlichung der DevOps-Prinzipien auszahlen und die Teams befähigen, hochwertige Qualitäts-Software schneller zu liefern, was zu Wettbewerbsvorteilen aber auch wichtigen Differenzierungsmerkmalen führt.
In Zeiten der Digitalisierung sind genau diese Punkte wesentliche Aspekte, um sich bei der Vielzahl an Angeboten, die auf jedem Markt herrschen, hervorzuheben. DevOps hat bewiesener Maßen das Potential ganze Wirtschaftszweige zu verändern und auf ein neues Level zu bringen. Siehe hierzu das oben genannte Beispiel des UnternehmensNetflix und dessen Einfluss auf die Kabel- und TV-Industrie.

 

DevOps vereint zwei IT-Bereiche: Development und Administration/Operations. Doch Produktivität, kann sich erst dann entfalten, wenn Verantwortliche beider Bereiche miteinander kommunizieren und zusammen arbeiten.

Wer profitiert von DevOps?

Unternehmen, deren Ziel es ist, qualitativ hochwertige Software zu liefern, kommen an einer näheren Beschäftigung mit DevOps nicht vorbei. Dazu gehört aus meiner Sicht ebenso der Einsatz von Continuous Delivery, was die kontinuierliche Erstellung, das Testen und die schlussendliche Bereitstellung von Software mit häufigen, inkrementellen Versionen ermöglicht.

Ein anderer Aspekt, der nicht weniger wichtig ist, ist die organisatorische und soziale Sichtweise. Viele Software-Unternehmen haben leider das Problem, dass ihre Mitarbeiter sich auf „Feuerwehr-Einsätzen“ befinden und damit keine effiziente und produktive Arbeitsweise ermöglicht werden kann. Dies führt häufig zu Demotivation und kann nicht im Sinne eines Unternehmens sein.

Agile Methoden und Continuous Delivery Verfahren schaffen hier Abhilfe und stärken die Zufriedenheit aller am Entwicklungsprozess beteiligten Mitarbeiter.
Selbst die Employer-Brand, also die Arbeitgebermarke, erhält durch die Verwendung moderner Praktiken einen starken positiven Anstrich bei der jeweiligen Zielgruppe. Mitarbeiter müssen keine mühevollen Aufgaben mehr von Hand erledigen, sondern können sich den wirklich wichtigen Themen widmen und das Unternehmen mit neuen Innovationen nach vorne bringen.Und genau das ist es, was am Ende zählt.

 

Wie ist Ihre Einschätzung zum Thema DevOps – wird dieses Thema dauerhaft von Nöten sein oder ist es nur eine Modeerscheinung?

In Zeiten der Digitalisierung haben wir gefühlt kontinuierlich mit neuen Entwicklungen zu tun, jedoch stellen sich viele von diesen langfristig nicht als nachhaltig heraus. Wir müssen für die Relevanz von DevOps nur unser eigenes Konsumverhalten betrachten. Die Art und Weise wie wir heute Software kaufen und auch verwenden hat sich in den letzten Jahren geändert. Wir alle erwarten Apps, die kontinuierlich optimiert werden und Unternehmen vertrauen heute auf Webseiten als einen der stärksten Vertriebskanäle für ihr Business.

Office-Anwendungen zum Beispiel haben als eingeschweißte Version nahezu ausgedient. Unternehmen kaufen diese mehrheitlich nur noch über die Webseite und laden sich ihre benötigte Version herunter. Aus diesem Grund musste sich die Software wandeln, von einem schwergewichtigen Wasserfall-Prozess hin zu den agilen Methoden und Continuous Delivery Verfahren, auf denen DevOps basiert.

Die Themen Agilität und Flexibilität sind Themen, die alle Unternehmen, die erfolgreich und langfristig am Markt sein wollen, in ihre Unternehmens-DNA verinnerlichen sollten. Das beweist das DevOps keine Modeerscheinung ist, sondern Teil einer langfristigen und nachhaltigen Geschäftsstrategie. Schaut man sich in der Industrie um, wird man feststellen, dass nicht alle über die gleiche Sache sprechen, wenn es um das Thema DevOps geht.

DevOps kann nicht „gemacht werden“ oder mit einer Software und einem Klick in das Unternehmen implementiert werden. Ziel muss es sein, dass sich eine konsistente Definition von DevOps durchsetzt, um den Ziel der Agilität und Flexibilität näher zu kommen und damit schlussendlich den Bedürfnissen der Entwicklerteams und Endanwender im höchsten Maße gerecht zu werden.

 

 

 

Ausblick

DevOps wird uns noch lange beschäftigen, weil das Streben nach effizienten und produktiven Prozessen nicht weniger wird, sondern sich immer weiter verstärkt. Um relevant zu bleiben oder nicht die Vorteile dieser Entwicklung zu verpassen, sind Unternehmen gut darin beraten, sich schnellstens mit dieser Thematik auseinanderzusetzen, um entweder mit dem Wettbewerb gleichzuziehen oder durch entstehende Innovationen zu überholen. Entwickler-Teams wollen ihre Unternehmen voranbringen und etwas Neues erschaffen. Dafür benötigen sie den nötigen Freiraum und die nötige Sicherheit, nicht von Brand zu Brand hechten zu müssen.

 

 

CloudBees

 

 

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Aufmacherbild: Copyright, Brian Dawson, CloudBees

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