Donald Townsend Euros and cents; https://flic.kr/p/9HtNj flickr.com; Veröffentlicht unter: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/

Das Einmaleins der Geldanlage

Geldanlage ist gerade in der anhaltenden Niedrigzinsphase ein heikles Thema: Soll ich meine Moneten auf dem Sparbuch lassen, wo sie ganz langsam von der Inflationsrate „aufgefressen“ werden, oder doch mehr ins Risiko gehen? „Auf unerfahrene Anleger lauern viele Gefahren. Wer aber einige Regeln beachtet, kann sich absichern und guten Gewissens Entscheidungen treffen“, meint Oliver Schönfeld vom Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de.

Elf Fragen – und Geldanlage ist kein Hexenwerk mehr

Elf Fragen sollte sich jeder Anleger vor einem Investment stellen. Formuliert wurden sie von Georg Hetz, Geschäftsführer des unabhängigen Nürnberger Finanzdienstleisters UDI. Das Unternehmen hat sich seit 1998 auf umweltfreundliche Geldanlagen im Wachstumsmarkt der erneuerbaren Energien spezialisiert – von Windrädern über Solar- und Biogasanlagen bis hin zu energieeffizienten Immobilien (www.udi.de).

  1. Wofür werde ich Geld in meinem Leben brauchen? Was will ich mit meiner Geldanlage erreichen? So unterschiedlich wie die Menschen sind auch ihre Ansprüche und Anforderungen bei der Geldanlage. Will ich ein Vermögen aufbauen oder nur mindestens den Wert des Depots erhalten? Will ich mein Risiko möglichst breit streuen oder auch spekulieren und Marktchancen wahrnehmen?
  2. Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit bei der Geldanlage? Anleger sollten sich fragen, wie wichtig es ihnen ist, dass das Geld nicht in Atomkraft, Waffenhandel, Kohlekraft, Massentierhaltung oder Kinderarbeit investiert wird.
  3. Wo und wie komme ich an Informationen zum Anbieter und zu Vergleichsangeboten? Der eine vertraut lieber standardisierten Methoden und einer unabhängigen Prüfung – andere setzen auf persönliche oder andere Kanäle wie der Familie, Freunden oder Foren im Internet. Generell hilft schon das „Googeln“ des Anbieters, andere nützliche Seiten sind die Verbraucherzentralen, ebenso wie finanztest.de, ecoreporter.de oder greenvalue.de für grüne Geldanlagen.
  4. Welches Risiko kann und will ich in Kauf nehmen, um höhere Renditen, etwa über eine Sachwertinvestition, zu erreichen? Was ist mir wichtiger – Rendite oder Sicherheit? Kann ich mit einem Teilverlust des angelegten Geldes leben? Kann ich mit einer geringeren oder sogar ausbleibenden Dividende beziehungsweise Ausschüttung und Zinsgutschrift leben?
  5. Wie ist mein Anlagehorizont, wie schnell kann und will ich über mein angelegtes Geld verfügen können?
  6. Welche langfristigen Ziele verfolge ich bei der Geldanlage? Welche Anlageklassen sind geeignet, diese Ziele zu erreichen, welche scheiden aus? Die Palette reicht vom sicheren, aber renditeschwachen Tages- oder Festgeld bis hin zu Immobilien, die eine hohe Rendite versprechen, bei denen aber auch sehr gute Marktkenntnisse notwendig sind.
  7. Welche Finanzprodukte passen zu meinen Vorstellungen? Wer ist der Anbieter? Welche Leistungsbilanz hat er, wie sind seine bisher angebotenen Produkte gelaufen? Gab es Ausfälle, wurden Zinsen und Kapital immer pünktlich gezahlt? Greift eine Einlagensicherung oder Staatsgarantie? Bei der Einlagensicherung bei Banken und Sparkassen etwa sind nur Konten geschützt – aber nicht die Inhalte von Depots, also keine Fonds und keine Aktien.
  8. Welche Kosten fallen bei der Geldanlage an wie etwa Gebühren, Agio, andere jährliche Kosten? Hier sollte man auf das Kleingedruckte und die Sternchen-Texte (*) achten.
  9. Vermögensstreuung: Wie viel Kapital ist schon in einer Anlagesparte gebunden? Empfehlenswert ist eine Streuung nach Laufzeiten, Risikoklassen und Investitionsobjekten.
  10. Falls ich eine Beratung nutze: Kenne ich die offenen und verdeckten Entlohnungen beziehungsweise Provisionen meines Beraters und bin ich mit deren Umfang und Verhaltensanreizen einverstanden?
  11. Und zuletzt eine ganz einfache Frage, wenn man beim Berater ist: „Warum empfehlen Sie mir eigentlich genau dieses Produkt?“

Anlageklassen im Überblick

  • Festgeld, Tagesgeld und Sparbuch tragen praktisch kein Risiko, bringen aber auch wenig Rendite.
  • Rentenfonds und Bundesanleihen haben ebenfalls eine geringe Ertragserwartung, aber auch ein geringes Risiko.
  • Aktien, Aktienfonds und Anleihen mit A-Rating haben eine höhere Ertragserwartung, aber auch ein höheres Risiko.
  • Aktien weltweit, Anleihen mit B-Rating, geschlossene Fonds und Festzinspapiere in erneuerbare Energien besitzen eine hohe Ertragserwartung und ein entsprechendes Risiko.
  • Optionsscheine und Zertikate verfügen über hohe Ertragschancen, das Risiko ist ebenfalls hoch.
  • Immobilien und andere Direktinvestments haben gute Ertragschancen je nach Objekt, genaue Marktkenntnisse sind sinnvoll, das Geld ist nicht schnell verfügbar.

Weitere Informationen unter:
www.udi.de

 

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